ZUKUNFT SÄEN auf dem Martinshof!
Bilder vom 21.09.2011
ZUKUNFT SÄEN! ist keine Erfindung von uns. Die Initiative entstand 2006 in der Schweiz und ist eine Initiative der Getreidezüchtung Peter Kunz
www.peter-kunz.ch und der Fondation de L'Aubier
www.aubier.ch.
Mittlerweile findet sie in 10 Ländern statt. In Deutschland kooperiert sie mit Bioland e.V. und Demeter e.V.
Das Saatgut stammt vor allem von Peter Kunz. Dieser Schweizer biologisch-dynamische
Pflanzenzüchter, dessen Sorten über die Bioland-Handelsgesellschaft vertrieben werden, hat die
Aktion mit ins Leben gerufen: "Hybridsorten aus dem Labor, die mit Verfahren aus der Gentechnologie
manipuliert und bewusst unfruchtbar gemacht werden, gehören wenigen großen Konzernen. Sie
werden auf größtmöglichen Ertrag und die Erfordernisse des konventionellen Anbaus ausgerichtet.
Das passt nicht zur biologischen Wirtschaftsweise. Deshalb selektieren wir über viele Jahre Sorten,
die eine hohe Ernährungsqualität garantieren, gut bekömmlich sind und auch in der Verarbeitung beim
Bäcker bestehen."
Weitere Infos und Eindrücke der Aktionen auf
www.avenirsem.ch und
www.bioland.de
Manifestation gegen Gentechnik!
Kinder säen kleine Schätze
Über 200 Kinder der Gäuschule Böbingen, der Schule am Storchennest Geinsheim und der Montessorischule Landau,
sowie Bürger der gentechnikfreien Gemeinde Böbingen und Kunden des Martinshofes waren dabei.
Auf dem Acker steht ein großer runder Strommast. An dessen Fuß hängt ein großes Schild "Unser Acker" mit einer Beschreibung der Aktion und Bildern vom 1.Aktionstag.
Die über 200 kleinen und großen "Bauern" können so den Acker das ganze Jahr leicht wiederfinden.
Er befindet sich zwischen Böbingen und Gommersheim und liegt direkt an den beiden sehr beliebten Fahrradwegen "Vom Rhein zum Wein" und dem "Kraut und Rübenweg".
Alle sind eingeladen, mit Ihren Familien und Freunden während einer gemeinsamen Fahrradtour an "Unserem Acker" vorbei zu kommen,
alles zu zeigen und das Wachstum zu beobachten.
Jeder der beim Säen dabei war, darf kurz vor der Ernte wiederkommen und für seine Familie einen Ährenstrauß pflücken.
Auch zur Ernte sind alle eingeladen. Angeboten wird z.B. ein Projekt "Vom Korn zum Brot".
Nach der Ernte wird gemahlen und über die Bedeutung von Vollkornmehl gesprochen.
Alle Teilnehmer waren rundum begeistert. "Ein beeindruckendes Erlebnis, das unter die Haut ging", kommentierte eine Kundin.
"Jetzt bin ich ein echter Bauer" posaunte einer der begeisterten jungen Sämänner.
Die Jüngsten waren noch keine drei Jahre alt und die ältesten Teilnehmer schon über 70.
Alle Teilnehmer bekamen ungefähr 15.000 Samenkörner in einer wunderschönen roten Aktions-Mütze, die sie später behalten durften.
Nachdem alle in einer Reihe am Ackerrand aufgestellt waren, ging es los. Viele merkten, das ist gar nicht so einfach, wie es aussieht,
hatten aber auf jeden Fall ein sehr nachhaltiges Erlebnis und viel Spaß dabei.
Anschließend gab es einen leckeren Imbiß mit frisch gebackenen Vollkornbrezeln, Paprika, Möhren, Zuckermais und Äpfeln.
Die Vollkorn-Konditorei Löwenzahn hatte mehrere Hundert Vollkornbrezel gespendet, die bis auf das letzte Krümelchen aufgegessen wurden.
Auch für die anderen leckeren gesunden Imbisse galt der Grundsatz "verantwortlich genießen".
Felix hat den Kindern erklärt, dass es den Bauern als Urerzeuger immer sehr weh tut, wenn Konsumenten Lebensmittel ohne Wertschätzung einfach wegwerfen.
"Ihr seid ja jetzt selbst Bauern und geht bestimmt verantwortungsvoll mit den eigenen Erzeugnissen um", so appellierte er an die Kinder.
Es gab Probierschälchen, damit jeder vor dem Zugreifen ausprobieren konnte, ob es schmeckt.
"Sobald ihr etwas auf dem Teller habt, habt ihr auch vor den vielen Millionen hungernder Kinder die Verantwortung, dass euer Teller restlos leergegessen wird."
Alle haben mitgemacht, es gab kein Reste oder weggeworfenen Lebensmittel. Ebenfalls sehr schön war, dass für die Anreise zum Acker für alle ca. 260 Teilnehmer
nur 6 Autos unterwegs waren. Ein Großteil der Teilnehmer legte die 6 Kilometer lange Anfahrt zum Acker zu Fuß zurück.
Die Chefin der Vollkornkonditorei Löwenzahn, Frau Keller, ließ es sich nicht nehmen, selbst einzutauchen in diesen archetypischen Vorgang des Säens.
"Ich säe jetzt selbst das regionale Bioland-Getreide, aus dem wir im nächsten Jahr Vollkornbrot backen."
Ziel dieser Aktion war es auch, die Verbraucher über die Folgen der grünen Gentechnik aufklären.
So haben die Teilnehmer erfahren, dass die Unabhängigkeit von Bauern und Verbrauchern und die Freie Wahl der Nahrungsmittel in sehr großer Gefahr ist.
"Stop Stop Stop, keine Gentechnik in der Landwirtschaft" lautete die Parole.
Für die erwachsenen Teilnehmer war die Aussaat der alten Getreidesorten eine Manifestation für die Nahrungsmittelsouveränität, gegen die Gentechnik.